Der Tech-Riese Apple lässt sich längst nicht mehr nur auf das iPhone reduzieren. Inzwischen finden auch die Apple Watch und die AirPods reißenden Absatz.

Apple – Stand: 23.06.2020

Die Entwicklung der Apple-Aktie hing in den vergangenen Jahren stark an den Verkaufszahlen des mit Abstand wichtigsten Apple-Produkts – dem iPhone. Analysten kritisierten die hohe Abhängigkeit von nur einem Produkt, denn der Umsatz mit den Kult-Smartphones betrug phasenweise mehr als 70 Prozent vom Gesamtumsatz. Das iPhone ist zwar nach wie vor das wichtigste Produkt des US-Techriesen aus Cupertino, doch ist der Umsatzanteil zuletzt auf unter 50 Prozent gesunken.

Auch andere Apple-Produkte finden inzwischen reißenden Absatz. Vor allem der Umsatz mit den sogenannten Wearables hat zuletzt stark zugelegt. Der Begriff Wearables steht für kleine, vernetzte Computer, die am Körper getragen werden und den Alltag des Trägers unterstützen sollen. Hierzu gehört beispielsweise die Apple-Watch, die lange Zeit nicht so richtig durchstarten wollte. Doch inzwischen können sich zahlreiche Kunden ein Leben ohne die Apple-Watch nicht mehr vorstellen. 2019 verkaufte Apple mehr als 26 Millionen Exemplare der smarten Uhr, womit Apple mit einem Marktanteil von 39 Prozent klar die Nummer 1 ist.

Besonders gefragt waren im vergangenen Jahr die drahtlosen Ohrhörer AirPods, von denen Apple 2019 mehr als 68 Millionen Paare verkaufen konnte. Die Verkaufszahlen vom Vorjahr wurden damit beinahe vervierfacht. Mit einem geschätzten Umsatz von rund 12 Milliarden US-Dollar wurde 2019 mit den AirPods bereits mehr Umsatz erzielt als mit dem ebenfalls stark wachsenden Geschäft mit Online-Abos und Apps. Dreistellige Wachstumsraten sind wegen der Coronavirus-Pandemie allerdings erst einmal unrealistisch. Analysten rechnen für 2020 und 2021 aber immer mit Wachstumsraten von 25 bis 35 Prozent.

Ein wichtiger Bereich bei Apple sind auch die leistungsstarken Computer Mac, iMac und MacBook. Starke Wachstumsraten wies dieser Bereich in den vergangenen Jahren allerdings nicht auf. Im zweiten Quartal (Januar bis März) betrug der Umsatz hier zwar 5,35 Milliarden Dollar, doch wurde der Vorjahreswert um knapp 3 Prozent verfehlt. Vor wenigen Tagen sorgte Apple für einen Paukenschlag, in dem es die gut 15-jährige Allianz mit dem Chip-Riesen Intel beendete. Apple will seine Rechner künftig mit eigenen Prozessoren ausstatten. Analysten zufolge könnte die Umstellung die Gewinnmarge um rund 5 Prozentpunkte anheben.

Wie viele andere Unternehmen gab auch Apple bei der Präsentation der Q2-Zahlen keine Prognose für das laufende Quartal. Die Q3-Zahlen dürften deutlich unterhalb der Vergleichswerte des Vorjahres liegen, womit die Analysten jedoch rechnen. Wichtiger sind daher die langfristigen Perspektiven. Und hier erwarten die Analysten bei Umsatz und Gewinn weiterhin hohe Wachstumsraten. Während der Umsatzanteil des iPhones leicht sinken dürfte, sollte vor allem der Anteil der Wearables steigen. Apple dürfte auch in Zukunft einen Großteil seiner Gewinne in den Rückkauf eigener Aktien investieren, was die Aktie langfristig noch attraktiver macht.

Die Entwicklung der Apple-Aktie ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Der kurze Einbruch im März wurde inzwischen mehr als wieder wett gemacht. Am gestrigen Dienstag erreichten die Apple-Papiere bei 372,38 US-Dollar ein neues Rekordhoch. Das Erreichen der 400-Dollar-Marke ist somit keine Utopie mehr und könnte schon bald geschehen. Das Chartbild würde sich erst bei einem Unterschreiten des Zwischenhochs vom Januar bei 327,85 Dollar wieder gravierend trüben.

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